Die weiter andauernde Corona-Krise mit ihren Belastungen im Haushalt, Familie und Arbeit, der Krieg im Osten Europas sowie die Angst vor wirtschaftlichen Notsituationen fördert den Stress in unserem Körper. Das kann weitreichende Auswirkungen auf unser Leben haben.
Stress kann besonders in krisenhaften Zeiten zu körperlichen und emotionalen Belastungen und Krankheiten führen. Tägliche Nachrichten von steigenden Infektionszahlen, von Kriegshandlungen und Geflüchteten wirken auf unser System belastend und schwächen uns. Daraus können Konflikte in der Familie, Partnerschaft oder am Arbeitsplatz entstehen. Eine Stressbewältigungsstrategie ist hier wichtig und sinnvoll.
Das sind die Themen im Beitrag
- Wie ist Stress definiert?
- Was sind die Symptome von Stress?
- Was sind die Folgen von Stress?
- Wie kann ich Stress reduzieren?
- Was ist das Fazit?
Wie ist Stress definiert?
Stress (Druck, Anspannung) bezeichnet eine durch äußere Einflüsse hervorgerufene körperliche, mentale und emotionale Wirkung beim Menschen und anderen Lebewesen, die uns aus dem Gleichgewicht bringt. Durch unsere Gedanken und Überzeugungen wird das Stresserleben häufig noch gesteigert. Langanhaltender Stress wirkt sich stark auf unsere Gesundheit aus. Dauerstress kann zu chronischen Krankheiten führen.
Was sind die Symptome von Stress?
Stress wird von einer Vielzahl von Symptomen begleitet, die sich auf körperlicher Ebene, aber auch emotional zeigen können.
Gereiztheit
Schon Kleinigkeiten bringen Sie aus der Fassung. Ein Gefühl von Dünnhäutigkeit begleitet sie den Tag über. Sie reagieren empfindlich oder fühlen sich schnell angegriffen.
Müdigkeit
Sie fühlen Sich ausgelaugt und erschöpft. Manchmal oder sogar häufig am Morgen, der Schlaf hat kaum Erholung gebracht.
Fahrigkeit
Sie erleben sich selbst als fahrig, zu schnell, etwas hektisch. Es fällt Ihnen schwer, sich zu konzentrieren.
Verdauungsprobleme
Ihre Verdauung funktioniert nicht richtig. Ein geblähter Bauch, unregelmäßiger Stuhlgang, Sodbrennen oder Schluckbeschwerden können auftreten.
Schlafstörungen
Obwohl Sie müde sind, können Sie schwer einschlafen oder wachen in der Nacht häufig auf. Gedanken drängen sich auf oder Sie fühlen sich körperlich unwohl.
Verspannungen
Verspannungen im Nackenbereich und Rücken sind typisch für Stress. Aber auch die Arme, Hände, Beine und Füße fühlen sich an, als ob sie permanent unter Druck stünden.
Was sind die Folgen von Stress?
Stress hats Auswirkungen auf unser Wohlbefinden, auf unsere Leistungsfähigkeit und unseren sozialen Umgang. In Krisenzeiten leiden häufig viele Menschen unter Stress, Konflikte können sich häufen. Ängste oder sogar Depressionen können die Folgen von anhaltendem Stress sein.
Steigender Druck
Diskussionen werden häufig hitzig und emotional geführt, eine sachliche Debatte scheint unmöglich zu sein. Beide Seiten beharren auf ihren Argumenten, fühlen sich nicht gesehen. Innere Anspannung setzt sich so in äußeren Konflikten fort.
Konflikte am Arbeitsplatz
Ärger über Kollegen, den Chef oder unzufriedene Kunden sammelt sich an. Das Betriebsklima ist schlecht, ein Gefühl von Überforderung setzt ein. Häufige Streitereien, Missverständnisse, ermüdende Diskussionen bestimmen den Arbeitstag. Ein „Das bringt doch alles nichts“-Gefühl ist vorhanden.
Sinkende Leistungsfähigkeit
Immer mehr Arbeit scheint sich aufzutürmen, es ist schwer hinterherzukommen. Sie haben das Gefühl, nicht mehr so leistungsfähig „wie früher“ sein. Der Akku ist schnell leer, es fällt Ihnen schwer sich zu konzentrieren.
Probleme in der Partnerschaft
Äußere Krisen befeuern häufig auch Konflikte in der Partnerschaft. Erschöpfung oder Frustration zeigen sich in Streitereien oder einem „nebeneinander her leben“. Womöglich setzten Zweifel an der Beziehung ein. Das Gefühl von Zugewandtheit und Verbundenheit scheint zu fehlen.
Fehlende Zukunftsperspektiven
Durchalten scheint die Devise der Stunde zu sein. Doch wofür? Negative Gedanken sind häufig vorhanden, Ziele scheinen nicht erreichbar zu sein oder fehlen ganz. Der Alltag frisst alle Kraft auf, es bleibt keine Kapazität für Visionen übrig.
Wie kann ich Stress reduzieren?
Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, sich um sein Stressmanagement zu kümmern. Dabei ist die Wahrnehmung von Stress im Körper ein wichtiger Schritt. Dies schärft unsere Sinne dafür, wo wir es überall mit Stress zu tun haben. Dann können wir konkret dafür sorgen, diesen zu reduzieren.
Arbeit strukturieren
Machen Sie sich einen Tagesplan. Was ist heute zu erledigen? Was ist dringend? Was kann später erledigt werden? Was kann eventuell delegiert werden? Trauen Sie sich Nein zu sagen, wenn es zu viel wird. Besser noch, wenn sie den Stress ansprechen. Finde Sie zusammen eine Lösung, wie die Arbeit am besten bewältigt werden könnte.
Erholungsphasen einplanen
Planen Sie regelmäßige Pausen ein. Halten Sie diese ein! Essen am Arbeitsplatz ist genauso ein Tabu wie Arbeiten im Bett! Aktivieren Sie Ihre Selbstführsorge. „Heute nicht!“ ist völlig in Ordnung.
Gefühle ausdrücken
Erlauben Sie sich, ihre Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken – erst einmal ganz für sich. Wenn Wut da ist, schlagen sie auf ein Kissen ein und nutzen Sie ihre Stimme. Sie können auch in das Kissen schreien, wenn Sie nicht laut sein können. Wenn Sie traurig sind, drücken Sie auch das aus. Suchen Sie sich einen Raum, in dem Sie so sein können, wie sie sich gerade fühlen.
Den Körper aktivieren
Intensivieren Sie ihre Atmung! Eine tiefe Atmung unterstützt sie dabei, Stress loszulassen. Steigen Sie eine Station früher aus und gehen Sie den Rest zu Fuß. Nutzen Sie die Treppe anstatt des Aufzugs. Strecken Sie sich, bewegen Sie Hände und Füße. Sport ist hilfreich, aber übertreiben Sie es nicht.
News-Redux
Gehen Sie bewusst mit der Aufnahme von Nachrichten um. Der schnelle Griff zwischendurch zum Smartphone oder die Nachrichtenseite am Computer ist eine stetige Belastung. Entscheiden Sie genau, wann Sie Neuigkeiten aufnehmen wollen und wann es Sie eher belastet.
Soziale Kontakte nutzen
Sprechen Sie über ihre Gefühle und das, was sie belastet! Versuchen Sie sich von den aktuellen Ereignissen und Meinungen zu lösen und sprechen sie darüber, was die Situation in Ihnen auslöst. Pandemie, Kriegsgefahr, Zukunftssorgen – drücken Sie aus, was das alles mit Ihnen macht!
Nehmen Sie Hilfe in Anspruch
Wenn Ihnen die Dinge über den Kopf zu wachsen drohen, suchen Sie sich Hilfe! Beratungen, Coachings und auch Therapie sind heutzutage nichts anrüchiges mehr. Nutzen Sie Angebote zur Selbstregulation wie Achtsamkeitstrainings, Resilienz- oder Stressmanagement oder auch Autogenes Training, Yoga oder Progressive Muskelentspannung.
Was ist das Fazit?
In Krisenzeiten haben wir es vermehrt mit Stress zu tun. Sorgen und Ängste aktivieren zusätzliche Stressmuster in unserem Alltag. Umso wichtiger ist es, diese wahrzunehmen und aktiv für einen Ausgleich zu sorgen. Krisen sind Herausforderungen und Chancen zugleich. Nutzen Sie diese, um für sich und andere zu sorgen und daran zu wachsen.
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