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Im Alltag jonglieren wir oft zahlreiche Aufgaben und To-dos, die uns gedanklich nicht loslassen: Von Terminen und Besorgungen über Absprachen und Erinnerungen bis hin zur Organisation des Familienlebens. All diese Aufgaben, die sich fast unbemerkt in unseren Gedanken ansammeln und uns täglich begleiten, bezeichnen wir als Mental Load. Der Begriff ist in den letzten Jahren zunehmend bekannt geworden und beschreibt die unsichtbare, emotionale und kognitive Last, die vor allem durch die Verantwortung für das Planen, Organisieren und Merken vieler Aufgaben entsteht. Doch was bedeutet Mental Load genau, wo begegnet uns diese Last, und wie können wir uns davon befreien?

Was ist Mental Load?

Mental Load beschreibt die geistige Belastung, die durch die ständige Sorge um all die kleinen und großen Aufgaben entsteht, die im Alltag anfallen. Diese Last tritt oft nicht offensichtlich zutage, weil viele dieser Aufgaben nicht physisch erledigt werden, sondern hauptsächlich im Kopf „mitgeschleppt“ werden. Es geht also nicht nur um die konkrete Durchführung, sondern vielmehr um das Planen und Koordinieren der verschiedenen Aufgaben.

Ein klassisches Beispiel ist das Familienleben: In vielen Partnerschaften ist es eine Person, die im Kopf behält, wann die Kinder zum Arzt müssen, was eingekauft werden muss, ob die Vorräte an wichtigen Artikeln aufgefüllt sind oder wie die nächsten Ferien organisiert werden können. Auch am Arbeitsplatz kann Mental Load vorkommen, zum Beispiel wenn jemand im Team die Verantwortung für die Organisation und das „Drandenken“ an Fristen und Deadlines übernimmt. Mental Load ist daher eine Last, die nicht nur körperlich oder sichtbar ist, sondern vor allem eine kontinuierliche, kognitive Beanspruchung.

Wo begegnen wir Mental Load?

Mental Load ist in vielen Bereichen des Lebens präsent, und oft sind es Tätigkeiten, die uns selbstverständlich erscheinen. Typische Beispiele dafür sind:

Familien- und Haushaltsorganisation: Das Planen von Mahlzeiten, das Erinnern an Arzttermine, das Organisieren von Kinderbetreuung oder das Planen von Geburtstagsfeiern.

Berufliche Verantwortung: Viele Menschen übernehmen in ihrer Arbeit die Rolle, Aufgaben und Fristen für das Team im Blick zu behalten oder organisatorische Aufgaben im Hintergrund zu erledigen.

Soziales Umfeld und Pflege von Beziehungen: Das Erinnern an Geburtstage, das Organisieren von Treffen, das Planen von gemeinsamen Aktivitäten oder das Nachfragen, wie es anderen geht.

All diese „unsichtbaren“ Aufgaben summieren sich zu einem stetigen Strom an Gedanken, die unsere Energie beanspruchen und uns oft nicht zur Ruhe kommen lassen. Besonders häufig sind es Frauen, die in heterosexuellen Partnerschaften diese Last tragen, auch wenn beide Partner erwerbstätig sind. Dies führt nicht nur zu Stress und Erschöpfung, sondern kann auch zu Ungleichgewicht und Spannungen in Beziehungen führen, wenn das Gefühl entsteht, dass diese Last ungleich verteilt ist.

Was kann man gegen Mental Load tun?

Um die Belastung durch Mental Load zu verringern, gibt es verschiedene Ansätze, die uns helfen können, diesen „Kopfspeicher“ zu entlasten und die Verantwortung zu teilen.

Aufgaben und Belastungen bewusst machen
Nehmen Sie sich Zeit und machen Sie sich bewusst, mit welchen täglichen Aufgaben und Belastungen Sie konfrontiert sind. Überprüfen Sie, wie sehr Sie einzelne Themen belasten und wo sie Entlastung benötigen. Achtsamkeit im Alltag hilft Ihnen, diese Belastungen wahrzunehmen.

Aufgaben bewusst verteilen
Sprechen Sie das Thema offen an. In Partnerschaften und im beruflichen Umfeld ist es hilfreich, die Liste der mentalen Aufgaben gemeinsam durchzugehen und eine fairere Aufteilung anzustreben. Es sollte auch klar definiert werden, dass das Planen und Drandenken genauso zur Aufgabe gehört wie das Ausführen. Nur so kann eine echte Entlastung erreicht werden.

Aufschreiben und auslagern
Statt alle Aufgaben und Erinnerungen im Kopf zu behalten, hilft es, Listen oder Kalender zu führen, sei es digital oder auf Papier. Dies schafft Entlastung, weil Gedanken nicht mehr ständig präsent sein müssen. To-do-Listen, Kalender-Apps oder Notizbücher sind einfache, aber effektive Werkzeuge, um Aufgaben nach Dringlichkeit und Priorität zu sortieren und so den Kopf freizubekommen.

Nein sagen und Aufgaben priorisieren
Nicht jede Aufgabe muss sofort erledigt werden, und manchmal ist es wichtig, auch „Nein“ sagen zu können, um die eigenen Kapazitäten zu schützen. Eine Priorisierung der wirklich wichtigen und dringenden Aufgaben hilft, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und unnötige Gedankenfallen zu vermeiden.

Achtsamkeit im Alltag
Achtsamkeit bietet uns Techniken, um unsere Gedanken zu beruhigen und uns auf den gegenwärtigen Moment zu fokussieren. Durch achtsames Wahrnehmen lernen wir, unsere To-dos und gedanklichen Sorgen aus einer Distanz zu betrachten, ohne uns von ihnen überwältigen zu lassen. Statt in der ständigen Sorge um zukünftige Aufgaben zu verweilen, hilft Achtsamkeit dabei, den Moment bewusst zu erleben und die Gedanken zu entschleunigen.

Regelmäßige Auszeiten nehmen
Um dem Druck des Mental Load entgegenzuwirken, sind regelmäßige Pausen und Erholungsphasen wichtig. Kleine Rituale wie das bewusste Entspannen am Feierabend oder das Einplanen von Zeiten für persönliche Hobbys können helfen, die eigene mentale Gesundheit zu stärken und den Kopf frei zu bekommen.

Kommunikation und Wertschätzung im Team und in der Partnerschaft
Mental Load kann durch eine partnerschaftliche Haltung und durch Wertschätzung im Team leichter gemacht werden. Regelmäßige Gespräche darüber, wie die Verantwortung aufgeteilt ist, und eine positive Rückmeldung für die Organisation im Hintergrund können helfen, dass sich niemand allein für die mentalen Aufgaben verantwortlich fühlt.

Fazit

Mental Load ist eine unsichtbare Last, die uns oft stärker belastet, als wir zunächst annehmen. Doch diese geistige Belastung ist nicht unvermeidlich – durch das Bewusstmachen, das Delegieren von Aufgaben und das Einführen kleiner Strukturen, die den Kopf entlasten, können wir im Alltag für mehr Entspannung und Ausgeglichenheit sorgen. Indem wir die Verantwortung fair aufteilen und klare Kommunikationswege schaffen, schaffen wir eine Grundlage für ein Leben, das weniger von ständiger Organisation und mentalem Ballast geprägt ist.

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