Du wünscht dir mehr innere Ruhe und Gelassenheit? Hier findest du eine Anleitung wie du eine einfache Meditation lernen kannst.
Was ist Meditation?
Meditation (vom lat. Wort „meditatio“ = „nachsinnen“, überlegen) ist eine in vielen Kulturen und Religionen ausgeübte spirituelle Achtsamkeits- und Konzentrationsübung. Besonders in den östlichen Kulturen gilt Meditation als eine bewusstseinserweiternde Übungspraxis, die mit Begriffen wie Stille, Leere, Einssein und im Hier und Jetzt sein beschrieben werden kann.
Ein meditativer Geist ist still. Was sich einfach anhört, ist in der Praxis für viele eine große Herausforderung. Durch regelmäßiges Meditieren können wir unseren Geist schulen bewusster zu werden und die Wirkungen der Meditation immer mehr wahrnehmen.
Welche Wirkung hat Meditation?
Meditation ist die Möglichkeit das SELBST zu erfahren und immer mehr zum Beobachter der eigenen (emotionalen) Muster zu werden. So können wir unsere Gedanken besser in für uns dienliche Bahnen lenken. Die aus der Meditation resultierende Achtsamkeit schafft Raum. In diesem Raum können sich Selbstbewusstsein, Mut, Vertrauen und Ausdauer entfalten.
Seit einigen Jahren ist die Meditation verstärkt in den Fokus der Wissenschaft geraten. In verschiedenen Studien wurde belegt, dass Meditation das Leben nachweislich verbessert und gesundheitsfördernde Wirkungen hat. Aus diesem Grund wird es auch als medizinische Entspannungstechnik empfohlen, da bekannt ist, dass Meditieren dem Stressabbau dient, von Ängsten befreit und zu mehr Gelassenheit führt.
Auf körperlicher Ebene kann die Stress- und Schmerzresilienz erhöht werden und die Herzfrequenz sowie Muskelspannungen gesenkt werden.
Meditation lernen in 6 Schritten:
1. Wo meditieren?
Sorge dafür, dass du an einem geschützten Ort bist, an dem du nicht gestört wirst (Geräusche, Gerüche, Kälte, Wärme, Menschen). Idealerweise richtest du dir einen Platz ein an dem du regelmäßig meditieren kannst. Deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Du kannst dir zum Beispiel einen kleinen Altar mit Kerzen und deinen Lieblingsgegenständen gestalten oder schöne Tücher, Decken und Kissen benutzen um es dir so richtig bequem zu machen. Es ist dein heiliger Ort, an dem du nur Zeit mit dir verbringst.
2. Wann meditieren?
Besonders geeignet sind die Morgenstunden vor der Arbeit, wenn der Geist noch still ist oder am Abend vor dem Schlafengehen. Auch im Anschluss an Yoga oder Pranayama eignet sich Mediation sehr gut, da der Geist bereits beruhigt ist.
3. Wie lange meditieren?
Versuche am Anfang mindestens 10-15 Minuten zu Sitzen und die Zeiten mit dem regelmäßigen Üben immer mehr auszuweiten (z.B. jede Woche 5 Minuten länger). Du kannst dir einen Wecker stellen oder dafür geeignete Meditationsapps benutzen.
4. Wie sitzen in der Meditation?
Am besten meditiert man im aufrechten Sitz, da dieser einem wachen Bewusstseinszustand entspricht. Im Liegen hingegen ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass man einschläft. Sorge für eine warme und stabile Sitzunterlage (gefaltete Decke oder Meditationskissen) und ziehe dich so an, dass du nicht auskühlst. Du kannst die Augen während der Meditation schließen oder halboffen halten.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu sitzen. Der Sitz mit gekreuzten Beinen bildet eine solide feste Basis im Becken, aus der die Wirbelsäule leicht nach oben streben kann.
Die Hände können entweder als Schale auf den Fußgelenken oder in Jnana Mudra gelegt werden. Die Energiebahnen sind so kreisförmig geschlossen, wodurch die Energie besser auf die Rückenachse und die Hauptnadis (feinstoffliche Energiekanäle) gelenkt werden kann.
Im Folgenden stellen wir euch 3 Varianten des gekreuzten Sitzes vor:
Falls du Schmerzen im gekreuzten Sitz hast, kannst du dich auch aufrecht auf einen Stuhl setzen oder ein Meditationsbänkchen benutzen. Es ist wichtig, dass deine Haltung bequem ist und du eine Weile in dieser Position sitzen kannst.
Padmasana = Lotussitz
Padmasana ist ein fortgeschrittener Sitz, bei dem beide Füße auf den Oberschenkeln liegen. Die Bein- und Rückenhaltung ist stabil ohne Gefahr der Auflösung der Haltung.
Halber Lotussitz
Ein Fuß wird an die Innenseite des Oberschenkels gelegt, der andere Fuß wird auf dem gegenüberliegenden Oberschenkel abgelegt. Die Bein- und Rückenhaltung ist nicht mehr so stabil wie im Lotussitz und es besteht die Gefahr der Ermüdung im Lendenbereich. Mit einem Meditationskissen kann die Position aber so aufgerichtet werden, dass eine aufrechte Sitzhaltung bestehen bleibt.
Muktasana
Die Bein- und Rückenhaltung ist stabil ohne Gefahr der Auflösung der Haltung. Im Unterschied zum Lotussitz werden hier die Füße voreinander gelegt. Für eine stabile Beckenhaltung eignet sich auch hier ein Meditationskissen.
5. Wie meditieren?
Es gibt viele verschiedene Meditationstechniken. Grundlegend ist jedoch die Fokussierung auf den Atem beim Meditieren. Es ist daher sinnvoll, als erstes ein paar Mal tief durchzuatmen und bei der Ausatmung den Körper bewusst zu entspannen.
Dann lasse deinen natürlichen Atem fließen und suche dir einen Punkt, an dem du deinen Atem gut beobachten kannst. Das kann das Ein- und Ausströmen an der Nasenspitze sein, das Heben und Senken deines Brustkorbs oder auch das Heben und Senken deiner Bauchdecke. Konzentriere dich nur auf deinen Atem und nimm ihn bewusst wahr was ist.
Um nicht sofort abzuschweifen, kannst du auch deine Atemzüge zählen oder in Gedanken bei jedem Atemzug ein Mantra in deinen Gedanken wiederholen, z.B. Einatmen = Lass, Ausatmen = Los.
Wenn Gedanken während des Sitzens auftauchen beobachte sie ohne zu bewerten. Verstricke dich nicht in Gedankenreisen und komme immer wieder zurück zu deinem Atem. Nach einiger Zeit wirst du merken wie du von ganz allein ruhiger wirst.
Ganz wichtig: Lasse alle deine Erwartungen fallen. Es geht in der Meditation nicht darum irgendetwas zu erreichen, sondern in erster Linie einfach nur zu SEIN. Sei geduldig und sanft mit dir.
Wenn der Geist erst einmal lernt sich regelmäßig zu entspannen, kann er neue, frische Energie sammeln und ist in der Lage seine Arbeit insgesamt intelligenter und effektiver zu verrichten und nicht mehr soviel zu „plappern“.
6. Meditation beenden
Springe nicht sofort auf, wenn der Gong oder Wecker ertönt. Spüre was sich verändert hat und nimm dieses Gefühl bewusst mit in deinen Alltag.
Verinnerliche dir die Kunst der Meditation vor allem in schwierigen Situationen: Wenn dich etwas stresst, bewahre deine aufrechte Haltung und nutze auch hier deinen Atem um neue Herausforderungen zu meistern.
Mit dem regelmäßigen Üben wirst du achtsamer und eine innere Ruhe und Gelassenheit kann sich dauerhaft in deinem Alltag einstellen.
Viel Spaß und einen langen Atem beim Üben!
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