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Yoga kommt ursprünglich aus Indien und wird von unterschiedlichen Schulen geprägt. Im Folgenden findet ihr die wesentlichen Merkmale der einzelnen Stile kurz und prägnant zusammengefasst.

Hatha Yoga

Ursprüngliche Yogapraxis, auf der alle körperbetonten Yogastile basieren

Der Ursprung aller körperbetonten Yogastile findet sich im Haha Yoga wieder. Ha” bedeutet “Sonne” und “Tha” heißt Mond“. Im Haha Yoga geht es vor allem darum diese beiden Energien in uns zu harmonisieren.

Das Hatha Yoga besteht aus einem Mix der folgenden Übungen:

  • Asanas (Körperübungen),
  • Mudras (Handgesten),
  • Pranayama (Atemübungen),
  • Mantras (rezitieren von heiligen Verse)
  • Savasana (Entspannung)
  • und Meditation.

Die Asanas werden in der Regel länger gehalten um Spannungen abzubauen und Korrektur-Reize bis in die tiefen Gewebeschichten zu schicken. Es geht vor allem um eine präzise Ausrichtung der Posen.

Die Übungen werden individuell vom Lehrer zusammengestellt und haben unterschiedlichste Wirkungen auf Körper und Geist. Langfristiges Ziel der ganzheitlichen Praxis ist es, den Geist zur Ruhe zu bringen um tiefer im Zustand der Meditation verweilen zu können.

Ursprünglich ist der Haha-Yoga ein spiritueller Weg, der die Möglichkeit bietet Befreiung (mukti) zu erlangen. Im Yoga Sutra, eine der ältesten Überlieferungen der Yogatradition, spricht man dann von einem Zustand absoluter Glückseligkeit (samadi) als das höchste Ziel im Leben eines Yogis.

Wesentliche Merkmale des Hatha Yoga

  • körperbetonte Yogaart mit Fokus auf Asana
  • ganzheitliche Praxis unter Einbeziehung verschiedener Aspekte
  • individuelle Stundenkonzepte

Iyengar Yoga

Präzise Yogapraxis mit Hilfsmitteln, auch für Ungeübte oder körperlich eingeschränkte Menschen

Eine neuzeitliche Richtung des Hatha Yoga begründet sich auf B.K.S. Iyengar (1918 – 2014). Er galt als einer der bekanntesten Yogalehrer und praktizierte Yoga über 75 Jahre bis ins hohe Alter. Er hat sich intensiv mit den einzelnen Asanas und deren Wirkweisen auseinandergesetzt und die Ausführung in zahlreichen Veröffentlichungen und yogischen Standardwerken verbreitet (z.B. Licht auf Yoga u.v.m.).

Beim Iyengar Yoga werden zusätzlich einfache Hilfsmittel (Kissen, Klötze, Gurte, Stühle etc.) eingesetzt, was es auch Ungeübten oder körperlich eingeschränkten Menschen ermöglicht, die Wirkung des Yoga zu erfahren und den Körper zu stärken. Es wird viel Wert auf eine präzise Ausrichtung der Übungen gelegt. Die Asanas werden länger gehalten, wodurch der Geist beruhigt und zugleich konzentrierter wird.

Wesentliche Merkmale des Iyengar Yoga

  • Präzise Technik und detailgenaue Praxis
  • Einsatz von Hilfsmitteln
  • lange Haltedauer der einzelnen Asanas
  • Wahrnehmung der Wirkung der einzelnen Asanas
  • Abstimmung der Sequenzen auf innere und äussere Gegebenheiten

Hier könnt ihr ein Video des Begründers BKS Iyengar aus dem Jahre 1977 sehen.

Sivananda Yoga

Anfängerfreundliche, spirituelle Yogapraxis mit 12 gleichbleibenden Schlüssel-Posen

Swami Vishnu-Devananda (1927 – 1993) brachte den Yogastil erstmalig in den Westen. Sivananda-Yoga basiert ebenfalls auf dem Hatha-Yoga und ist benannt nach seinem Lehrer Swami Sivananda (1887-1963).

Sivananda sagte, ein Mensch braucht die gleichen Dinge wie ein Auto um gut „zu laufen“:

  • er muss regelmäßig geölt / geschmiert werden (Asana)
  • er braucht eine Batterie um die Energie aufzuladen (Pranayama)
  • er benötigt guten Treibstoff (gesunde Ernährung)
  • er braucht eine gute Kühlung (Entspannung)
  • ein umsichtiger Fahrer entspricht in Sivanandas Vergleich dem Geist, der via Meditation und positivem Denken gelenkt wird

Auf diesen 5 Säulen basiert Sivananda-Yoga. In der Praxis werden 12 Asanas geübt, die in einer sogenannten Rishikesh-Reihe aufgebaut werden und in der Praxis regelmäßig wiederholt werden. Das Chanten ist Teil der Yogapraxis. Die Lehrer unterrichten meist in weißer Kleidung.

Wesentliche Merkmale des Sivananda Yoga

  • Rishikesh-Reihe aus 12 gleichbleibenden Asanas
  • starke Standardisierung
  • spirituelle Ausrichtung
  • rezitieren von Mantren

Kundalini Yoga

Spirituelle Yogapraxis mit dynamischen Asana zur Aktivierung der Kundalini-Energie

Kundalini Yoga wurde vonYogi Bhajan in den Westen gebracht. Dieser Stil betont den Selbsterfahrungsaspekt im Yoga.

„Im Kundalini Yoga ist das wichtigste die Erfahrung. Deine Erfahrung geht direkt in dein Herz.“ Yogi Bhajan

Es geht vor allem darum die 7 Chakren zu reinigen und zu öffnen, damit die aufsteigende Kundalini (Lebensenergie) nicht blockiert wird. Zur dynamischen Praxis gehören ebenfalls Asana, Pranayama, Mudras und Visualisierungen. Die Meditation legt den Fokus auf Mantren.

Durch die yogischen Praktiken kann die Kundalini (oft symbolisiert durch eine eingerollte Schlange) im Körper entlang der Wirbelsäule aufsteigen. Man sagt, dass sie sich durch alle Chakren schlängelt („Sechschakrendurchstechen“) und sich bei Erreichen des obersten Chakras mit der kosmischen Seele vereinigt.

Gefunden auf ASANAYOGA.DE

Wesentliche Merkmale des Kundalini Yoga

  • dynamische leichte Asanas
  • Fokussierung auf Chakren
  • rhythmische Mantra-Meditationen
  • Atemtechniken (z.B. der Feueratem)

Ashtanga Yoga (Vinyasa Yoga)

Dynamischer, körperlich fordernder Yogastil mit schnellen Bewegungsabläufen

Ashtanga Yoga stammt aus der Tradition von T. Krishnamacharya (1888 – 1989). Dieser Yogastil beinhaltet hauptsächlich Asana (Körperhaltungen) und Pranayama (Atemübung). Beim Ashtanga Yoga wird der Atem mit festgelegten, dynamischen Serien synchronisiert. Klassische Meditation wird hingegen nur selten unterrichtet. Aus dieser Tradition leiten sich heute viele dynamische Hatha Yogastile ab, u.a. das Vinyasa Yoga.

Beim Vinyasa Yoga handelt es sich um eine dynamische Abfolge von Asanas, bei der jede Bewegung mit dem Atem im Einklang ist. Es wird ein harmonischer Fluss in den Übungen angestrebt, der den Übenden in einen meditativen Flow-Zustand versetzt. Diese Form des Yoga wird daher auch als „Meditation in der Bewegung“ bezeichnet. Die Yogastunden folgen oft einer Choreografie, wobei der Sonnengruß ist einer der bekanntesten Reihen ist.

Wesentliche Merkmale des Ashtanga Yoga

  • dynamische Asana Reihen
  • körperlich fordernd
  • Atemkontrolle in den Bewegungsabläufen
  • Yoga mit Musik

Jivamukti Yoga

Physisch und intellektuell herausforderndes und anregendes Yoga für fortgeschrittene Yogis

Jivamukti Yoga ist ebenfalls eine dynamische Form inspiriert aus dem dynamischen Ashtanga Ansatz und wurde in den 80er Jahren von den Amerikanern Sharon Gannon und David Life in New York entwickelt. Jivamukti bedeutet soviel wie „Befreiung der Seele“.

Die Praxis übt einen körperlich sehr fordernden Vinyasa-Stil. Die Praxis enthält neben den körperlichen Aspekten auch ethische und spirituelle Aspekte und verbindet die Praxis mit 5 zentralen Elementen:

  • Shastra (Schriften, Sanskrit Texte über die Yoga-Lehre)
  • Bhakti (Hingabe)
  • Ahimsa (Gewaltlosigkeit allen Lebewesen gegenüber)
  • Nada (Yoga des Klangs)
  • Dhyana (Meditation)

Die Stunden basieren auf speziellen Themen und den traditionelle Schriften und verbinden das Üben mit einer höheren Absicht. Jivamukti Yoga ist ein Yogastil bei dem Musik eine große Rolle spielt. So wird während der Stunden indische Musik bis hin zu Popmusik gespielt und das Chanten ist fester Bestandteil der Yogapraxis. Ausserdem wird in dieser Richtung großen Wert auf vegan Ernährung und soziales Engagement gelegt.

Wesentliche Merkmale des Jivamukti Yoga

  • dynamische sehr fordernde Asana Reihen
  • Yogastunden zu bestimmten Themen
  • Einbeziehung der yogischen Schriften
  • Atemkontrolle in den Bewegungsabläufen
  • Yoga mit Musik
  • Chanten als Bestandteil der Praxis

Yin Yoga

Meditative Yogapraxis mit passiven Asana meist im Sitzen oder im Liegen

Yin steht für die weibliche Energie, die uns zur Ruhe kommen lässt. Paulie Zink schuf Mitte der 80er Jahre den Yin Yoga Stil als eine Synthese aus Hatha Yoga und Tao Yoga.

Die meist passiven Positionen im Yin Yoga sind wesentliches Merkmal dieses Yogastils. Die Asana werden lange gehalten, wodurch die tiefen Schichten des Körpers (Faszien und Bindegewebe) ideal gedehnt werden können. Es geht darum,  herausfordernde Übungen zu halten und tief in die Asana hineinzuspühren. Dadurch wird die Wahrnehmung des Übenden geschult und der der Geist kann zur Ruhe kommen.

Mehr zu Yin Yoga in unserem Blog-Beitrag.

Wesentliche Merkmale des Yin Yoga

  • Asanas meist im Sitzen oder im Liegen
  • sehr lang gehaltene Positionen
  • passiver Yogastil
  • Fokus auf Wahrnehmung des Körpers
  • meditative Praxis

Bikram Yoga | Hot Yoga

Körperlich herausfordernde Yogapraxis in 35-40 Grad heissen Raum

Bikram Yoga wurde von dem Inder Yogi Bikram Choudhury begründet. Die Yogastunden finden in einem 35-40 Grad heißen Raum statt und sind in einer Serie aus 26 Yoga-Übungen aufgebaut. Durch die Hitze werden die Sehnen und Muskeln schneller gedehnt und der Körper kann tiefer in die einzelnen Yogapositionen gelangen. Ausserdem wird über das Schwitzen zusätzlich der Körper entgiftet.

Wesentliche Merkmale des Bikram Yoga

  • Yoga in einem 35-40 Grad heißen Raum
  • Abfolge aus 26 gleichbleibenden Asanas
  • Entgiftung durch Schwitzen
  • bessere Dehnbarkeit der Sehnen und Muskeln

Und welches Yoga passt zu dir?

Namasté

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